Der Fehmarnbelt-Tunnel wird die Fährverbindung von Puttgarden auf Fehmarn nach Rødby auf der dänischen Insel Lolland ersetzen. In diesem Beitrag findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Bau und den Tunnel.
Wie verläuft der Fehmarnbelt-Tunnel?
Der Tunnel verläuft auf 17,6 km unter der Ostsee von der Insel Fehmarn bis zur dänischen Insel Lolland. Unter dem Meeresboden entsteht so eine vierspurige Autobahn und eine zweigleisige, elektrifizierte Bahnstrecke. Der Tunnel wird vor allem von Dänemark aus gebaut, doch auch auf Fehmarn sind viele vorbereitende Arbeiten nötig.
Wann ist der Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark fertig?
Geplant ist die Fertigstellung für das Jahr 2029. Detaillierte Informationen rund um das Projekt gibt es einerseits auf der Seite des Landes Schleswig-Holstein, andererseits bei der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S. Hier wird auch der Baufortschritt stetig dokumentiert.
Was kostet der Fehmarnbelt-Tunnel?
Der Bau des Tunnels soll 7,1 bis 7,4 Milliarden Euro kosten (Stand Dezember 2021). Für diese Summe kommt Dänemark auf, ein Teil des Betrages wird aus Fördergeldern der EU refinanziert. Deutschland übernimmt im Gegenzug die Kosten für die Straßen- und Schienenanbindung, sie sollen sich auf schätzungsweise 3,5 Milliarden Euro belaufen. Sobald der Tunnel in Betrieb genommen wurde, zahlen die Nutzer Mautgebühren, die dann langfristig dafür sorgen sollen, dass die Kosten refinanziert werden.
Wie schnell komme ich durch den Tunnel nach Dänemark?
Während die Überfahrt mit der Fähre bisher 45 Minuten dauert, soll die Fahrtzeit durch den Tunnel später insgesamt nur 10 Minuten betragen, mit dem Zug sogar nur 7 Minuten. Das Ein- und Ausschiffen entfällt natürlich auch. Der Tunnel soll die Verbindungslinie von Skandinavien nach Mitteleuropa stärken. Von Hamburg nach Kopenhagen dauert die Reise mit dem Zug dann nur noch 2,5 Stunden.
Welche Kritik gibt es am Tunnelbau?
Der Umweltverband Nabu kritisiert den Tunnelbau auf das Schärfste. Er gefährde ein Meeresschutzgebiet mit seltenen Riffen und Sandbänken. Schweinswale, Seehunde, seltene Schwämme und Muscheln könnten zu Schaden kommen, dadurch sei das gesamte Ökosysstem der Ostsee an dieser Stelle gefährdet. Zudem zweifeln viele die Wirtschaftlichkeit des Tunnels an. Insgesamt gab es im Vorfeld zum Baustart eine Reihe von Klagen. Letztlich wurden sie alle abgewiesen, sodass auch in Deutschland der erste, symbolische Spatenstich Ende 2021 – statt wie geplant 2015 – erfolgte.
Was passiert mit der Fehmarn-Sund-Brücke?
Die bisherige Fehmarnsundbrücke ist für den Verkehr, der durch die neue Strecke nach Dänemark entstehen soll, nicht ausgelegt. Die Brücke wird erhalten bleiben, in Zukunft können sie aber nur Fußgänger und Radfahrer nutzen. Autos und Züge werden durch einen 1,5-km-langen Tunnel geleitet, der ebenfalls neu entstehen wird.
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