Wenn Sie an Dänemark denken, fallen Ihnen sicher zuerst die langen Sandstrände, die wunderschöne Landschaft und die idyllische Ruhe ein. Aber Dänemark ist nicht nur ein toller Ort zum Entspannen, das Land brachte auch Persönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern hervor. Lesen Sie in unseren Top 7, welche Berühmtheiten Dänemark in verschiedenen Bereichen – von Naturwissenschaft bis zum Film – beheimatete und erfahren Sie Interessantes über das kleine Nachbarland Deutschlands.
1. Hans Christian Andersen
Wer kennt nicht die Märchen „Die Schneekönigin“, „Däumelinchen“ oder „Die kleine Meerjungfrau“? Diese und viele mehr wurden von dem Schriftsteller Hans Christian Andersen geschrieben, der am 02. April 1805 im dänischen Odense geboren wurde. Durch seine Werke hat Andersen das Bild und das literarische Bewusstsein Dänemarks stark geprägt und daher ist es nur verständlich, dass in Erinnerung an ihn eine seiner Märchenfiguren im Hafen von Kopenhagen seinen Platz gefunden hat. „Den lille Havfrue“, zu Deutsch „Die kleine Meerjungfrau“, gilt auch heute noch als Touristenmagnet, an dem gerne eine Erinnerungsfoto geschossen wird.
Wer ein wenig weiter auf den Spuren des Märchenschriftstellers wandern möchte, der bekommt an vielen Stellen in Dänemark die Möglichkeit dazu. Angefangen bei seinem Geburtsort, in dem man das Haus seiner Kindheit besichtigen kann, bis hin zu Orten wie dem Rundetårn in Kopenhagen, an denen der Autor am liebsten schrieb. Zudem gibt es zahlreiche Museen, die das Erbe dieses herausragenden Schriftstellers bewahren.
2. Margrethe II. von Dänemark
Seit 1972 regiert sie das kleine Königreich nördlich von Deutschland: Margrethe II. von Dänemark. Die Monarchin, die am 16. April 1940 in Kopenhagen das Licht der Welt erblickte, genießt beim dänischen Volk großes Ansehen, da sie volksnah, gebildet und in ihrem repräsentativen Amt stets sehr engagiert ist. Auch die alljährliche Neujahrsansprache von Königin Margrethes Residenzsitz Schloss Amalienborg aus gehört dazu, die für jeden Dänen Pflicht ist, um gut in das neue Jahr zu starten, denn jedes Mal gibt die Regentin der Rede eine ganz persönliche Note.
Wer selbst einmal ein wenig royalen Flair erleben möchte: jeden Tag um 12 Uhr findet der Wachpostenwechsel vor dem Schloss Amalienborg statt. Dafür ziehen die Wachen zuerst durch die Innenstadt bis hin zum Sitz der Königsfamilie. Und jeden Tag werden sie dort von einer Menschenmenge erwartet, die gespannt auf den Wechsel wartet. Es könnte schließlich sein, dass die Monarchin, die sich auch als Künstlerin einen Namen gemacht hat und 5 Sprachen fließend spricht, tatsächlich einmal kurz „hej“ sagt.
3. Niels Bohr
Neben Albert Einstein gab es einen weiteren bedeutenden Physiker, der das Verständnis der Welt grundlegend verändert hat: Niels Henrik David Bohr. Der Sohn eines Professors für Physiologie und einer Hausfrau wurde am 07. Oktober 1855 in Kopenhagen geboren, studierte an der städtischen Universität und verbrachte große Teile seines Lebens in der dänischen Hauptstadt. In seinen Arbeiten beschäftigte er sich hauptsächlich mit Atomen auf dem Gebiet der Quantenmechanik und wurde für seine Forschung 1922 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Im Jahr 1943, als Dänemark von deutschen Truppen besetzt war, musste Bohr in die Vereinigten Staaten flüchten und half dort beim Bau der Atombombe, obwohl er die Auswirkungen dieser fürchtete. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der wegweisende Wissenschaftler nach Kopenhagen zurück und setzte seine Forschung fort. Dafür erhielt er schließlich den Elefantenorden, der als Dänemarks höchste Auszeichnung gilt.
4. Søren Kierkegaard
Im Bereich der Philosophie brachte Dänemark den Wegbereiter der Existenzphilosophie („Der Mensch steht im Fokus allen Denkens“) hervor – manche sind sogar der Ansicht, dass Søren Aabye Kierkegaard der erste Vertreter dieser Philosophieform war. Kierkegaard wurde am 05. Mai 1813 in Kopenhagen geboren und fast sein gesamtes Leben spielte sich in der Hauptstadt ab. Durch seine melancholische Einstellung zum Leben und inneren Konflikte, die er ebenfalls in seine unzähligen Werke mit einfließen ließ, gilt Kierkegaard auch heute noch als bedeutendster dänischer Philosoph.
Durch seine Schriften in Dialogform erhielt er schon bald den Beinamen „Kopenhagens Sokrates“, verfasste als streng gläubiger Christ aber auch eine Vielzahl an religiösen Schriften und Predigten. Viele soziale Kontakte pflegte Kierkegaard nicht, äußere Einflüsse nahm er nicht großartig war; selbst dem Schleswig-Holsteinischen Krieg maß er kaum Bedeutung bei. Er hatte stets zu sehr mit seinem eigenen Weltbild und Konflikten zu tun.
Wer sich auch heute näher mit Kierkegaard beschäftigen möchte, der kann sich eine Plastik des Philosophen vor der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen ansehen oder sein Grab auf dem Friedhof im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro besuchen.
5. Asta Nielsen
Von einer ärmlichen Kindheit zu einer Karriere im Stummfilm – diesen Wandel erlebte die am 11. September 1881 in Kopenhagen geborene Asta Sofie Amalie Nielsen. Nielsen wuchs als Tochter eines oftmals arbeitslosen Schmieds und einer Wäscherin sowohl in Dänemark als auch in Schweden auf und kam bereits als Kind in Berührung mit der Theaterwelt. Als sie später zur Filmschauspielerei wechselte, avancierte Nielsen sehr schnell zur Diva des europäischen Stummfilms und zum ersten weiblichen Filmstar überhaupt, der vom Publikum geliebt und bejubelt wurde.
Durch ihre zahlreichen Filmerfolge in den unterschiedlichsten Rollen lebte Asta Nielsen auch einige Zeit in Deutschland, zog aber während des Ersten Weltkrieges zurück nach Dänemark und nahm ihr Leben in Deutschland erst nach Kriegsende wieder auf. Als jedoch der Tonfilm schließlich unaufhaltbar in die Kinosäle einzog, endete Nielsens Erfolg beim Film und sie widmete sich daraufhin wieder dem Theater, wo ihr Aufstieg einst begann.
1929 erwarb Asta Nielsen ein Haus auf der Ostseeinsel Hiddensee und nannte es auf Grund seiner runden Bauweise „Karusel“ (das dänische Wort für „Karussell“). Hier verbrachte Nielsen jährlich einige Monate gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann und empfing dort gute Bekannte wie Gerhart Hauptmann. Im Jahr 1989 verkauften ihre Erben das Gebäude an die Stadt, so dass heute Besucher der Insel eine Ausstellung zu dem Stummfilmstar im „Asta-Nielsen-Haus“ besuchen können.
6. Lars von Trier
Der gebürtige Kopenhagener Lars von Trier wurde am 30. April 1956 geboren und ist einer der einflussreichsten Regisseure und Drehbuchautoren der heutigen Zeit, der unter anderem eine Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes gewann. Bereits in jungen Jahren litt von Trier, der eigentlich Lars Trier heißt, an Depressionen und Phobien, die ihn schnell zum Außenseiter werden ließen. Auch die Annahme, er sei väterlicherseits jüdischstämmig, ließ ihn bewusst „anders“ sein und von Trier gefiel sich in dieser Rolle. Daher traf es ihn hart, als er erfuhr, dass er eigentlich der Sohn von dem deutschstämmigen Fritz Michael Hartmann ist.
Schon als Kind kam Lars von Trier mit dem Filmemachen in Berührung, da einer seiner Onkel in diesem Beruf tätig war und in ihm die Leidenschaft weckte, neue Welten mittels Filmen zu erschaffen. Seine Karriere begann schließlich an der Universität in Kopenhagen, wo er Filmwissenschaften studierte und in dieser Zeit Kontakte knüpfen konnte, die ihm auf seinem weiteren Weg noch nützlich waren. Schnell konnte sich von Trier einen Namen machen und erlangte durch seine ganz speziellen Werke wie „Melancholia“ weltweite Bekanntheit, da er die typischen Aspekte des dänischen Films (Realismus, moralische Themen und technische Innovationen) auf eine ganz eigene Weise umsetzt.
7. Paul Elvstrøm
Der bislang erfolgreichste Segler, der achtmal an den Olympischen Spielen teilnahm, wurde am 25. Februar 1928 in Kopenhagen geboren. Paul Bert Elvstrøm gewann bei seinen ersten vier Teilnahmen an den Olympischen Spielen viermal die Goldmedaille, was in der olympischen Geschichte überhaupt nur viermal vorkam. Doch nicht nur als aktiver Segler, auch als Konstrukteur und Designer von Booten hat Elvstrøm sich einen beachtlichen Namen gemacht und betreibt noch heute seine eigene Firma Elvstrøm Sails in Aabenraa. Eine besondere Ehrung war die Verleihung des Goldenen Sterns durch die königliche Familie; diese Auszeichnung bekam bis heute kein anderer Sportler als der Segler Elvstrøm.
Wer sich im Dänemarkurlaub einmal im Segelsport ausprobieren möchte, hat beinahe überall an den dänischen Küsten die Chance dazu. Wer sich zunächst im Thema Segeln belesen möchte, kann zu einem von Paul Elvstrøms Büchern greifen, in denen er sein Wissen insbesondere zu den Themen Segeltaktik und Regelkunde weitergibt.